Mit dem Motto ’Eure Geschichte ist unsere Geschichte’ bietet das Jakob Bleyer Heimatmuseum, als ein lebendiges Museum neben seinen Ausstellungen lokale und landesweite ungarndeutsche Projekte an.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr | Samstag: 10:00-14:00 Uhr
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Stadtrundgang 1.
Willkommen beim Stadtrundgang des Heimatmuseums!
Unser Museum bietet seit Jahren einen Stadtrundgang durch Budaörs an, den man jetzt mit Hilfe von QR-Codes eigenständig begehen kann. Der historische Hintergrund der einzelnen Schauplätze baut aufeinander auf, Sie können durch 8 Stationen die Vergangenheit und Volkskultur von Budaörs kennenlernen. Außerdem können Sie weitere Kuriositäten über die jeweilige Station erfahren. Die Karte der Route finden Sie in der Galerie unten!
1. STADTBIBLIOTHEK GRÄFIN ZSUZSANNA BERCSÉNYI
ORTSGESCHICHTE
Unseren Spaziergang beginnen wir bei der städtischen Bibliothek, an deren Wand das Relief der Gräfin Zsuzsanna Bercsényi zu sehen ist. Budaörs war im Besitz der Familie Zichy, da aber der Graf Péter Zichy finanzielle Schwierigkeiten hatte, wurde ein Teil seiner Güter, darunter auch Budaörs wiederholt verpachtet und verpfändet. Diese wurden 1719 zusammen mit Keszi (heute Budakeszi) und Csik-Puszta von seiner Ehefrau, Zsuzsanna Bercsényi zurückgenommen, die dann hier in Budaörs ein Herrschaftszentrum auszubauen begann. Auf das Gebiet brachte sie deutsche Siedler, mit denen sie im April 1721 in Zsámbék einen Vertrag abschloss. Die Gutsbesitzerin gab zahlreiche Vergünstigungen, unter anderem drei Jahre Steuerfreiheit, und sicherte außer dem Baugrund für alle Ackerland und Wiesen. Der Aufschwung nahm aber ein jähes Ende, denn wegen der im Jahre 1739 wütenden Pestseuche geriet die Ortschaft erneut an den Rand des völligen Aussterbens. Nach der Epidemie kam es wieder zu Ansiedlungen, die auch durch spontane Einwanderungen ergänzt wurden. In den darauffolgenden Jahrzehnten konnte sich Dank der kriegs- und seuchenfreien Jahre die Gesellschaft von Budaörs stärken, und es bildete sich eine stabile Wirtschaftsstruktur heraus.
WISSENSWERTES
Die Kreuzung, in der wir stehen, spielte eine wichtige Rolle im Leben von Budaörs: im Gebäude der Bibliothek befand sich viele Jahre hindurch das Gasthaus Herwerth und eine Haltestelle der Stadtbahn war auch hier.
Die Linie der Stadtbahn, die ab 1899 zwischen dem St. Gellért Platz in Budapest und Budafok verkehrte, erreichte 1914 Budaörs und Törökbálint. Auf der 13,4 Kilometer langen doppelspurigen Flügellinie begann der Verkehr im Juni und es wurden acht Haltestellen ausgebaut. Eine davon war die an der Ecke Károly király und Baross Straße, und hier, gegenüber der Bibliothek stand auch ein Stationsgebäude, in dem sich ein Fahrkartenschalter befand. Der Ausbau der Flügellinie bedeutete für die Einwohner von Budaörs und Törökbálint einen großen Fortschritt, denn sowohl die Arbeiter als auch die Marktverkäufer erreichten so die Hauptstadt viel bequemer.
Das von den Budaörsern so sehr geliebte Fahrzeug war bis den 31. Dezember 1962 in Betrieb, im nächsten Jahr wurde – Teils wegen dem Bau der Autobahn – diese Strecke endgültig stillgelegt. An den ehemaligen Haltestellen wurden 2012 auf Initiative von Vilmos Molnár Informationstafeln aufgestellt.