Mit dem Motto ’Eure Geschichte ist unsere Geschichte’ bietet das Jakob Bleyer Heimatmuseum, als ein lebendiges Museum neben seinen Ausstellungen lokale und landesweite ungarndeutsche Projekte an.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr | Samstag: 10:00-14:00 Uhr
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Stadtrundgang 4.
Willkommen beim Stadtrundgang des Heimatmuseums!
Unser Museum bietet seit Jahren einen Stadtrundgang durch Budaörs an, den man jetzt mit Hilfe von QR-Codes eigenständig begehen kann. Der historische Hintergrund der einzelnen Schauplätze baut aufeinander auf, Sie können durch 8 Stationen die Vergangenheit und Volkskultur von Budaörs kennenlernen. Außerdem können Sie weitere Kuriositäten über die jeweilige Station erfahren. Die Karte der Route finden Sie in der Galerie unten!
4. JÓZSEF MINDSZENTY RÖMISCH-KATHOLISCHER KINDERGARTEN
ORTSGESCHICHTE
Der Budaörser Alltag verlief im 19. Jahrhundert nach Vorlage der herkömmlichen bäuerlichen Gesellschaften. Die in den 1880-er Jahren in den Weinkulturen wütende Reblausplage (Phylloxera) verursachte aber einen Einbruch im gewohnten Leben der Landwirte. Der größte Teil der Familien verlor ihre Haupteinkommensquelle, und es brauchte mehrere Jahre, bis sie sich wieder stabilisieren konnten. Die Raffinesse der Budaörser ist aber auch daran zu erkennen, dass sie fähig waren, sich den Veränderungen des Marktes anzupassen und ihre Wirtschaftsstruktur zu ändern. Anstelle der Weintrauben pflanzten sie immer mehr Tafeltrauben, und die Zahl der Pfirsichbäume nahm in den Weingärten ständig zu. Diese ruhige Blütezeit wurde vom Ersten Weltkrieg unterbrochen.
Von den Ereignissen nach dem Ersten Weltkrieg ist das Gefecht bei Budaörs erwähnenswert, dessen Gedenktafel an der Ecke Károly király und Szabadság Straße zu sehen ist. Am 23. Oktober 1921 geriet Karl IV. mit seinen Truppen in einen kurzen Schusswechsel mit den Regierungskräften. Um einen ernsthaften Zusammenstoß zu vermeiden, verordnete der Herrscher einen Rückzug. Als Andenken an dieses Ereignis wurde die erwähnte Gedenktafel angebracht.
WISSENSWERTES
Das Gebäude, in dem ab 1993 der Kindergarten Heiliger Vinzenz, momentan der Kindergarten József Mindszenty sich befindet, diente einst als herrschaftliches Wirtshaus, dann lange Jahrzehnte hindurch als Gemeindehaus. Dieser Ort war ein trauriger Schauplatz der tragischen Ereignisse 1946 in Budaörs, denn die vertriebenen deutschen Familien mussten ihre Hausschlüssel in diesem Gebäude abgeben. Am ehemaligen Gemeindehaus sind anschaulich die Besonderheiten der einstigen Bauweise zu erkennen, d.h. die geschlossene Straßenfront mit großem Toreingang, die in Ungarn für die von deutschen bewohnten Gebieten charakteristisch war. Das geschlossene Tor ließ keinen Einblick in den Hinterhof, auf dem aber alle Kennzeichen des herkömmlichen Bauernhofes zu finden waren (Wirtschaftsgebäude, Geflügelhof usw.). Diese Bauart war in Budaörs vor allem auf der Hauptstraße zu sehen, in den Seitengassen waren die an die Straßenfront gebauten Langhäuser typisch.