Mit dem Motto ’Eure Geschichte ist unsere Geschichte’ bietet das Jakob Bleyer Heimatmuseum, als ein lebendiges Museum neben seinen Ausstellungen lokale und landesweite ungarndeutsche Projekte an.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr | Samstag: 10:00-14:00 Uhr
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Stadtrundgang 5.
Willkommen beim Stadtrundgang des Heimatmuseums!
Unser Museum bietet seit Jahren einen Stadtrundgang durch Budaörs an, den man jetzt mit Hilfe von QR-Codes eigenständig begehen kann. Der historische Hintergrund der einzelnen Schauplätze baut aufeinander auf, Sie können durch 8 Stationen die Vergangenheit und Volkskultur von Budaörs kennenlernen. Außerdem können Sie weitere Kuriositäten über die jeweilige Station erfahren. Die Karte der Route finden Sie in der Galerie unten!
5. ALTER FRIEDHOF
ORTSGESCHICHTE
Die 1920-er und 1930-er Jahre können als die Blütezeit des Vereinslebens betrachtet werden. In jener Zeit gab es mehrere eingetragene Vereine in Budaörs, aber gleichzeitig bereicherten auch religiöse und verschiedene freiwillige Organisationen das Gemeinschaftsleben.
Von den Vereinen erwähnten wir bereits den der Marienmädchen. Wie bei den Mädchen die Aufnahme zu den Marienmädchen, so galt bei den Jungs die Mitgliedschaft im Schützenverein als eine große Ehre. Jedes Jahr wurden 13 Schützen gewählt, den Anführer nannte man Vorschütz. Er hatte einen Sebel, die anderen Gewehre. Die Schützen dienten bei größeren religiösen Festen, zum Beispiel standen sie am Karsamstag Wache beim Heiligen Grab, gaben bei heiligen Messen bei der Anbetung des Altarsakraments Ehrensalute ab. Die letzten Schützen in Budaörs wurden 1943 gewählt.
Unter den Vereinen muss noch der Lyra Gesangkreis erwähnt werden, der lange Jahre hindurch ein bedeutender Faktor im kulturellen Leben war. Der Verein wurde 1912 mit der Leitung von Ladislaus Clementis gegründet. Im Ersten Weltkrieg pausierten sie, nachher setzten sie aber die Arbeit mit frischem Elan fort. Auch eine Schauspielgruppe wurde von Matthias Szakály Senior auf die Beine gestellt, die in den 1930-er Jahren aktiv bei den Passionsspielen mitmachte. Der Verein stellte im Zweiten Weltkrieg seine Arbeit ein, und nach der Vertreibung konnten sie sich nichtmehr neuorganisieren.
WISSENSWERTES
Der Alte Friedhof ist einer der größten ungarndeutschen Begräbnisstätten, und wurde 1755 eingeweiht. Momentan sind hier etwa 1400 Grabmäler, der älteste erhalten gebliebene Stein wurde 1787 gestellt. Die letzte Beisetzung fand vermutlich 1956 statt, aber offiziell hat man den Friedhof erst 1980 geschlossen. Hier befindet sich auch das 2006 errichtete Landesdenkmal der Vertreibung der Ungarndeutschen und somit ist der Friedhof zur Landesgedenkstätte geworden.
Die Friedhofskapelle ließ Johann Csulits und seine Familie 1862 erbauen. Nach der Vertreibung 1946 ist das Gebäude nach und nach zerfallen, und kam in den 1970-er, 1980-er Jahren in die Verwaltung der griechisch-orthodoxen Gemeinde. Aus ihrem ruinösen Zustand wurde sie 1993 neuerrichtet.