Mit dem Motto ’Eure Geschichte ist unsere Geschichte’ bietet das Jakob Bleyer Heimatmuseum, als ein lebendiges Museum neben seinen Ausstellungen lokale und landesweite ungarndeutsche Projekte an.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr | Samstag: 10:00-14:00 Uhr
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Stadtrundgang 2.
Willkommen beim Stadtrundgang des Heimatmuseums!
Unser Museum bietet seit Jahren einen Stadtrundgang durch Budaörs an, den man jetzt mit Hilfe von QR-Codes eigenständig begehen kann. Der historische Hintergrund der einzelnen Schauplätze baut aufeinander auf, Sie können durch 8 Stationen die Vergangenheit und Volkskultur von Budaörs kennenlernen. Außerdem können Sie weitere Kuriositäten über die jeweilige Station erfahren. Die Karte der Route finden Sie in der Galerie unten!
2. EHEMALIGE MÄDCHENSCHULE
ORTSGESCHICHTE
Wegen der Nähe zur Hauptstadt wies Budaörs schnell bürgerliche Merkmale auf: eine eigene gut entwickelte Industrie entstand (Bitterwasserproduktion, Sektfabrik, Strickerei usw.), der städtische Baustil zeigte sich an den mehrstöckigen Häusern um die Kirche herum. In den Seitengassen sind aber bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Züge der herkömmlichen bäuerlichen Bauweise zu sehen. Die Langhäuser und Bauwerke mit großen geschlossenen Toren richteten sich an die Straßenfront, hinter den Wohnhäusern standen Wirtschaftsgebäuden.
Trotz der frühen Verbürgerlichung und der kräftigen Industrie war jedoch immer die Landwirtschaft bestimmend: für die Mehrheit der budaörser Familien sicherte bis zur Reblaus-Plage (Phylloxera) in den 1880-er Jahren, hauptsächlich der Weinbau den Lebensunterhalt, nachher erwirtschafteten sie sich durch den Verkauf von Tafeltrauben und Pfirsichen zusätzliche Einnahmen. Zum schönsten baulichen Erbe des Weinbaus gehörten die mehrere hundert Keller- und Presshäuser um den Steinberg herum, sowie der herrschaftliche Keller unter der Mädchenschule. Er diente während des Zweiten Weltkrieges auch als Versteck für Kinder, junge Mädchen und ältere Frauen.
WISSENSWERTES
Budaörs war eine rein römisch-katholische Gemeinde. Die Gottesfürchtigkeit und die religiöse Gesinnung offenbarten sich bei jedem Anlass des Kirchenjahres, an Sonn- und Feiertagen, bei Bittgängen und Prozessionen. Der beliebteste Wallfahrtsort war Mariazell, den die Budaörser in der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen mit Sonderbussen besuchten. Hierbei wurden sie nicht nur vom örtlichen Pfarrer oder Kaplan, sondern auch von den Barmherzigen Schwestern begleitet.
Die Barmherzigen Schwestern legten großen Wert auf die Erziehung der Mädchen, die von Anfang an Mitglieder in kleineren Vereinen waren, eine Voraussetzung, um dann Marien-Mädchen zu werden. Angehörige der vier Gemeinschaften trugen verschiedenfarbige Schleifen mit der passenden Medaille: 1. lilafarben mit dem Schutzengel; 2. rot mit dem Herz Jesu; 3. gelb mit dem Heiligen Sakrament; 4. grün mit der Medaille der Hoffnung. Nachdem sie diese Stufen durchliefen, konnten die Tüchtigsten zu Marien-Mädchen werden, und nachdem sie ein Gelöbnis leisteten, bekamen sie die Medaille der Jungfrau Maria auf einem blauen Band. Es war eine große Ehre, zu den Marien-Mädchen zu gehören, ihre Schleife wurde dann am Tag ihrer Heirat feierlich abgenommen. Die letzten Marien-Mädchen legten ihr Gelöbnis 1948 ab, danach wurde der Verein aufgelöst