Mit dem Motto ’Eure Geschichte ist unsere Geschichte’ bietet das Jakob Bleyer Heimatmuseum, als ein lebendiges Museum neben seinen Ausstellungen lokale und landesweite ungarndeutsche Projekte an.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 8:00 bis 16:00 Uhr | Samstag: 10:00-14:00 Uhr
Social Links
Stadtrundgang 3.
Willkommen beim Stadtrundgang des Heimatmuseums!
Unser Museum bietet seit Jahren einen Stadtrundgang durch Budaörs an, den man jetzt mit Hilfe von QR-Codes eigenständig begehen kann. Der historische Hintergrund der einzelnen Schauplätze baut aufeinander auf, Sie können durch 8 Stationen die Vergangenheit und Volkskultur von Budaörs kennenlernen. Außerdem können Sie weitere Kuriositäten über die jeweilige Station erfahren. Die Karte der Route finden Sie in der Galerie unten!
3. KIRCHE DES HEILIGEN JOHANNES VON NEPOMUK
ORTSGESCHICHTE
In einigen Aspekten der Volkskultur lässt sich ein frühzeitiges Bürgertum beobachten, aber Budaörs bewahrte sein geschlossenes Gesellschaftssystem und seine traditionelle Volkskultur bis zur Vertreibung. In dieser lassen sich gewisse lokale, spezifische Merkmale beobachten, während sie gleichzeitig in vielerlei Hinsicht in die Kultur der Ungarndeutschen des Ofner Berglandes integriert wurden. Diese Einheitlichkeit ist vor allem in den Volkstrachten bemerkbar. Die Tracht der Ungarndeutschen im Ofner Bergland war durch Schlichtheit und dunklere Farben gekennzeichnet. Neben dem Hemd-Weste-Oberteil (Hemd mit Weste darüber ein Schultertuch) wurden langärmelige Juppels getragen, während junge Mädchen und Bräute Samtschuhe, blaue Seidenröcke, weiße Schürzen und schwarze Oberteile, Jankerl genannt, trugen. Der blaue Strumpf, der eigentlich ein Kniestrumpf ist, gilt als spezifisches Budaörser Trachtstück. Sie waren immer blau, nur junge Mädchen und Bräute durften weiß tragen. Charakteristisch für ungarndeutsche Tracht im Ofner Bergland war auch das Hüftpolster, das es Mädchen und Frauen ermöglichte, nur einen oder höchstens zwei Unterröcke zu tragen.
.
WISSENSWERTES
Der Kirchenplatz ist das Zentrum von Budaörs, wo mehrere berühmte Gebäude zu sehen sind. Die Kirche des Heiligen Johannes von Nepomuk wurde 1808 eingeweiht, neben ihren Seitenwänden befinden sich die Denkmäler des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Die Kirche wurde nach dem Märtyrer, dem Heiligen Johannes von Nepomuk benannt, dem Schutzpatron der Flüsse, Brücken, Seeleute, Fischer und der Tschechischen Republik.
Ein weiteres wichtiges Gebäude auf dem Kirchplatz ist die ehemalige Knabenschule, die heutige St.-Benedikt-Schule. Es ist das erste Schulgebäude in Budaörs, es wurde 1738 erbaut. Alle Kinder von Budaörs lernten hier bis 1884, als die Mädchen in ein anderes Gebäude verlegt wurden. Dieser getrennte (separate) Unterricht wurde bis 1954 fortgesetzt. Das dritte emblematische Gebäude auf dem Platz ist das heutige Café Szertár, das bis 2005 als Zeughaus des 1889 gegründeten Vereins der Freiwilligen Feuerwehr diente.
Die Kirche und ihre Umgebung waren auch ein wichtiger Schauplatz für einen der berühmtesten Bräuche. Es handelt sich um die Fronleichnamsprozession, an der die Gläubigen einen Blumenteppich anfertigten, auf dem danach das Altarsakrament entlanggetragen wurde. Die ganze Gemeinde bereitete sich auf dieses große Fest vor. Zwischen den beiden Kriegen war der Blumenteppich noch zwei Kilometer lang und vier bis fünf Meter breit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Strecke verkürzt, aber auch heute noch kann man das farbenfrohe Werk rund um die Kirche bewundern.
Vorbereitung des Blumenteppichs in der Mitte des 20. Jahrhunderts, vor der Knabenschule